Auf dieser Seite wollen wir euch unsere Dauergäste vorstellen. Sie alle hatten grosses Glück von einem Menschen mit Herz und Engagement gefunden worden zu sein. Inzwischen sind in unserer Station mehr als 40 Dauerpfleglinge, darunter Bussarde, Waldkäuze, Nebelkrähen, Marder, Schleiereulen, Tauben und Waschbären.
Bei einigen unserer Dauergäste waren die Verletzungen so schwer, dass ein Auswildern unmöglich ist. Sie wären in freier Wildbahn nicht mehr in der Lage sich selbst zu versorgen, jedoch denken wir, dass auch solche Wildtiere trotzdem ein Recht auf Leben haben, natürlich immer unter dem Aspekt dass sich diese Tiere auch damit arrangieren können, und auch damit klarkommen für den Rest ihres Lebens in einer Voliere oder einem Gehege leben zu müssen. Sollte dies nicht der Fall sein, tut man ihnen letztendlich auch kein Gefallen damit, und muss dann für das jeweilige Tier eine Entscheidung im Interesse des Tieres fällen.
Einige unserer Dauergäste wie zum Beispiel unsere Waschbären dürfen wir nach dem Jagdschutzgesetz nicht auswildern da es sich zum Einen um Handaufzuchten handelt, und da der Waschbär ein Neozoen ist, und als invasiv gilt, heisst er dezimiert andere Arten durch seine hohe Population und da er keinen natürlichen Feind hat.
Die Geschichten unserer Dauergäste, die noch nicht unter den einzelnen Bildern stehen, werden in Kürze fertiggestellt. Wir bitten um Nachsicht.
Unsere Kieki kommt aus Berlin und ist als Nestling so unglücklich aus dem Nest gestürzt dass sie sich dabei dass linke Auge zerstört hat. Kieki bleibt bei uns bis an ihr Lebensende und durch den Umstand dass inzwischen noch weitere Nebelkrähen als Dauerpfleglinge zu uns kamen hat sie einen Freund gefunden. Die beiden putzen sich gegenseitig und sind auch sonst ständig zusammen. Für Kieki sponsern die Finder von ihr schon seit Jahren das Futter, und dafür möchten wir uns ganz herzlich im Namen unserer Kieki bedanken, und natürlich auch von uns ein herzliches Dankeschön !!!
Dieser Waldkauz wurde von einer Frau und ihrem Sohn aus Warnsdorf auf ihrem Grundstück entdeckt. Er suchte Schutz vor der Kälte und dem Schnee in einer Hausecke auf dem Boden.
Der junge Waldkauz auf diesem Bild hatte leider Pech im Strassenverkehr. Die Kälte und die gefrorene Schneedecke zwangen ihn auf Beute im Strassenbereich zu hoffen, und so kam es dass er einem Bundeswehroldaten aus der Kaserne Mecklenburgische Schweiz bei Stavenhagen vor das Auto flog und er bei dem Aufprall von dem KFZ schwer erwischt wurde. Wahrscheinlich war es auch die Unerfahrenheit des jungen Waldkauzes dass er dem PKW nicht rechtzeitig ausweichen konnte. Aber er hatte Glück im Unglück. Nachdem ein Kamerad des Soldaten feststellte dass der Kauz noch lebt, packte er ihn in einen Pappkarton und fuhr mit dem schwer verletzten Kauz 112 Km zu uns, in der Hoffnung dass wir etwas für das Tier tun könnten. Der erste Eindruck liess Schlimmes ahnen. Das Auge war schwer verletzt worden, und zudem hatte der Kauz noch eine Gehirnerschütterung davon getragen. Beim Tierarzt wurde dann noch ein gebrochenes Schlüsselbein festgestellt. Dr. Kloß meinte dass der Kauz so schwer verletzt wäre und so unterernährt dass es eigentlich ein Todeskandidat sei. Aber gemeinsam mit der Behandlung von Dr. Kloß und unserem Kampfgeist ist es uns gelungen, dass der Kauz inzwischen schon wieder recht mobil ist, selbstständig frisst und jeden Tag Fortschritte macht. Das gebrochene Schlüsselbein heilt langsam, wird aber nicht mehr wie vorher. Und das Auge wird dauerhaft ohne Funktion bleiben, sodass der Waldkauz in der Freiheit keine Chance hätte und Dauergast bleibt. An dieser Stelle möchten wir uns im Namen des Waldkauzes nochmal ganz herzlich bei dem Bundeswehrsoldaten aus Stavenhagen für sein Engagement bedanken.
Dieser Bussard war ein Jagdopfer. Er ist bei einer Treibjagd dazwischen geflogen und ihm wurde dabei unter Anderem das Auge ausgeschossen. Er hatte noch weitere Verletzungen durch Bleigeschosse im Bereich der Brust. Ein Jäger hat ihm dann die Bleikugeln aus dem Brustbereich entfernt und wieder gesund gepflegt. Da er jedoch nicht über eine ausreichend grosse Voliere verfügte, brachte er den Bussard zu uns. Der Bussard hatte ausserdem zum Teil so stark abgewetzte Krallen, dass diese bis heute nicht mehr nachgewachsen sind. Aufgrund des fehlenden Auges und der defekten Krallen wird er nie wieder in der Lage sein Beute zu schlagen, und erhält bei uns sein Gnadenbrot.
Bei diesem Bussard kamen viele Faktoren zusammen die zu seinem Schicksal führten. Durch die Kälte und den Schnee, war es für diesen Bussard schwierig Beute zu machen, und so nutzte er die Gelegenheit die sich bot. Am Strassenrand lag ein verunglückter Hase, und so sah er leichtes Futter. Bei all der Euphorie über die leichte Beute vergass er nur, dass dort auch Autos unterwegs sind, und so kam es dass er ein herannahendes Auto zu spät registrierte. Beim Abheben wurde er von dem KFZ erfasst, und dabei wurde ihm ein Teil des Flügels abgetrennt. Eine junge Frau und ihre Mutter entdeckten beim Spaziergang mit dem Hund den abgetrennten Teil des Flügels, und sahen dann auf dem nahegelegenen Feld den verletzten Bussard der versuchte zu fliegen aber nicht konnte. In seiner Panik versteckte er sich im Gestrüpp am Feldrand. Die junge Frau rief uns an, und als wir dort ankamen, saß er immer noch dort unter Schock. In der Tierarztpraxis angekommen, wurde dem Bussard von Dr. Kloß der verletzte Knochenteil der noch vorhanden war begradigt und zugenäht. Inzwischen ist alles sehr gut verheilt und der Bussard ist mit unserem einäugigen Bussard zusammen in einer Voliere. Mit dem noch vorhandenen Flügel kann er inzwischen sogar erstaunlich gut in der Voliere fliegen. jedoch für die Freiheit reicht es nicht mehr aus.
In Wittstock auf der Museumsburg gab es eine Veranstaltung mit dem Titel "Die Schweden kommen". Dabei wurden bei dem Fest auch alte Musketen abgefeuert. Durch den enorm lauten Knall erschraken sich die dort nistenden Dohlen so sehr, dass einige Küken aus Angst aus den Nestern sprangen. Nun liegt der Nistplatz der Dohlen so hoch auf der Burg dass der Sturz von dort oben nicht ohne Folgen blieb. Eine Dohle starb noch vor Ort, aufgrund der Verletzungen, und die andere hatte Kopfverletzungen. Aufgrund der Kopfverletzung und des Verhaltens der Dohle am Abend waren wir schon fast davon überzeugt, dass auch sie sterben würde. Sie hat sich aber wieder aufgerappelt. Und so blieben als Spätschaden ein defekter Halswirbel, das linke Auge hat Funktionsstörungen und ab und an bekommt sie kleinere epileptische Anfälle. Ansonsten ist die Dohle mopsfidel und liebt es einem in die Füsse zu hacken mit ihrem Schnabel. Jedoch kann die Dohle so draussen kaum überleben, also bleibt sie Dauergast bei uns. Schade ist, dass der Veranstalter des Burgfestes sich im Vorfeld offensichtlich keinerlei Gedanken darüber gemacht hat, was für Konsequenzen es für die dort brütenden Vögel hat. Und so wird es wohl auch in Zukunft wieder dort Veranstaltungen dieser Art geben.
Das ist "Li" (chin. Waschbär). So haben wir unseren kleinen Waschbären genannt. Er wurde in einem Nachbardorf auf der Pferdekoppel gefunden. Nach Aussage des Finders war er verwaist. Nun ja, man wusste es halt nicht besser. Aber in der Regel ist Muttern nicht weit. Also wurde Li in eine Kiste verpackt und zu uns gebracht. Per Gesetz ist es in Brandenburg verboten handaufgezogene Waschbären wieder auszuwildern. Und so bleibt Li unser Dauergast. Inzwischen ist Li ein ausgewachsener Waschbär mit Ecken und Kanten, und hat ganz nach Waschbärenart nur Unsinn im Kopf. In seinem Freigehege ist er der Boss und zeigt dies auch ganz gerne mal. Und wenn es ums Fressen geht, kennt er überhaupt keinen Spass, da wird er dann auch schon mal richtig ungemütlich. Aber so ist er halt, eben unser Li.
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